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Positiv formulieren: Keine Chance der Negation

Klartext statt verwirrende Verneinungen: So schreiben Sie positiv.

Positiv formulieren: Keine Chance der Negation

Klartext statt verwirrende Verneinungen: So schreiben Sie positiv.

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Wie Sie positiv formulieren

„Das Essen nicht herunterwerfen“, „die Schokolade nicht in die Haare schmieren“. Ein Verbot, das als Negation daherkommt, macht neugierig aufs Ausprobieren: Dann landet das Essen auf dem Boden und die Schokolade in den Haaren.

Das Problem: So wie eine Negation geschrieben steht oder gesagt wird, kommt sie selten im Gehirn an. Die Verneinung wird anders verarbeitet, als es beabsichtigt ist. Häufig arbeiten die Aussagen gegeneinander und aus „nicht die Straße bei Rot überqueren“ wird ein „die Straße bei Rot überqueren“.

Wird etwas verneint, geschieht dies häufig mit nicht oder kein: Nicht anfassen“, „nicht herunterwerfen“, „kein Problem“. Oder mit den Vorsilben (Präfix) un-, a-, des-, in-, ir-, un- und der Nachsilbe (Suffix) -los:


Präfix

 


Suffix


uninteressant

 


ergebnislos


asymmetrisch

  


desinteressiert

  


indiskutabel

  


irrational

  


unweigerlich

  

 

Blick in die Wissenschaft: Verneinungen verwirren

Das menschliche Gehirn benötigt für die Auswertung von Verneinungen mehr Zeit als für klare und eindeutige Botschaften.

Wieso das so ist? Um die Negation auszulösen, bedarf es im Gehirn logischer Vorgänge. Erwachsenen gelingt das im Vergleich zu Kleinkindern besser, sie haben damit aber trotzdem Mühe. Die Decodierung wird im Zusammenspiel der Gehirnhälften verlangsamt: Zwar erkennt eine Gehirnhälfte das Verbot (die linke, u. a. zuständig für Logik, Sprache und analytisches Denken), die andere (die rechte, u. a. zuständig für bildhaftes Denken) jedoch nur das Bild. Die richtige Deutung des Befehls kostet Zeit und Energie.

Wie die Verneinung vermeiden?

Eine Verneinung verkompliziert. Überlegen Sie sich, was Sie tatsächlich ausdrücken möchten. Meiden Sie die Negation und formulieren Sie positiv.

Nicht schwer

Federleicht, simpel, angenehm, einfach, kinderleicht, gut umsetzbar, praktikabel.

Kein Problem

Realisierbar, lösbar, möglich, machbar.

Ungefährlich

Kontinuierlich, fest, verlässlich, sicher, beschützt, klar, stabil.

Kein Risiko

Chance, Versuch, Gewinn, Fundament, Basis, sicher, Garantie, Vertrauen.

Sorgenfrei

Gelassen, bequem, fröhlich, befreit, mutig, entspannt, komfortabel.

Unkompliziert

Leicht, einfach, bequem, simpel.

Problemlos

Frei, locker, selbsterklärend.

Ohne Zweifel

100%ig, entschlossen, mit Sicherheit, deutlich, bewusst, vertrauensvoll.

 

Doppelte Verneinung

Einmal nein heißt nein. Zweimal nein heißt ja. Die Verneinungen heben sich in den meisten Fällen auf. Was als rhetorisches Stilmittel die Dimension der Sprache zeigt, hat in der Kommunikation nichts zu suchen. Schicken Sie Ihre Leser nicht zweimal um die Ecke. Sagen Sie klar und deutlich, was und wie Sie es meinen. So wird aus „das Smartphone ist nicht schwer“ ein „das Smartphone ist leicht.“

Schreiben Sie Klartext

Zielen Sie mit Ihrer Kommunikation auf das, was Sie ausdrücken möchten. Benennen Sie klar und präzise, was Sie sich wünschen.

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